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    Was 2019 war

    Da war das Meer, als ich Sehnsucht hatte. Als ich Lust auf Abenteuer hatte und Luft zum Atmen brauchte.

    Da war meine Familie, als ich Halt brauchte. Als ich zum Ursprung zurückkehren wollte, um mich zu erden, als ich Geborgenheit brauchte.

    Da waren Überraschungen, als es sich zu sehr nach Alltag anfühlte.

    Da war mein Glaube, als ich das Bedürfnis nach Zuhause verspürte. Als ich Zweifel und Angst hatte.

    Da war das Lachen, als Lächeln nicht mehr reichte. Als alles andere keinen Sinn machte, weil nichts sich besser anfühlte, weil nichts besser zeigen konnte, wie ich mich fühlte.

    Da waren neue Möglichkeiten, als die alten Wege zu langweilig wurden.

    Da waren Wiedervereinigungen, als es zu einsam wurde. Als der Wunsch zu groß war, die alten Erinnerungen wieder zur neuen Wirklichkeit werden zu lassen.

    Da waren Frühlingsgefühle und Sommernächte und Herbstspaziergänge und Winterwunder.

    Da war Vergebung, als ich Fehler gemacht habe.

    Da war Erkenntnis, wer bedingungslos liebt, als ich nichts zurückgeben konnte.

    Da waren Feste, als es einen Grund zum Feiern gab – und auch dann, als es keinen gab. Einfach so, weil es Leben bedeutete.

    Da waren Gespräche, als das Herz ansonsten verstummt wäre. Als Alleinsein und darüber Nachdenken nicht mehr half. Dann waren da Zuhörer*innen.

    Da waren Lieder, als eigene Worte nicht mehr reichten. Als nach Tanzen oder Singen zumute war.

    Da waren Texte, als eigene Gedanken nicht weiterkamen. Als Denkanstöße dazu beitragen sollten, sich selbst zu entwickeln.

    Da waren Geschenke, kleine mit großer Bedeutung, als ein „Danke“ unterstrichen werden sollte.

    Da waren Umarmungen, als Worte überflüssig wurden. Als der Schmerz zu groß oder die Freude so riesig waren.

    Da war Sicherheit, als die Zweifel überhandnahmen. Als alles zusammenbrach.

    Da waren lange Autofahrten, als ich wegwollte.

    Da war Vorfreude, als es gerade nichts gab, worüber ich mich sonst freuen konnte. Als der Blick in die Zukunft alles erleichterte.

    Da war meine Lieblingsstadt, als ich leben wollte. Als ich aus tiefstem Herzen spüren wollte.

    Da war guter Kaffee, als es kalt war. Und als es warm war. Und überhaupt – immer.

    Da waren Bücher, als die eigene Welt nicht ausreichte. Als eine neue hermusste.

    Da waren Menschen, als Einsamkeit nicht guttat.

    Da war Stille, als in meinem Kopf alles zu laut wurde. Als ich Ruhe brauchte – Ruhe vor anderen, vor mir.

    Da waren Stift und Papier, als etwas einen Platz brauchte, um zu bleiben – Erinnerungen, Ideen, Gedanken.

    Da war Gemütlichkeit, als draußen der Wind tobte und der Regen an die Scheibe schlug.

    Da war Freude – auf jedem meiner Wege, wenn auch nicht immer sichtbar.

    Da waren alte Freundschaften, als das Bedürfnis nach Beständigkeit da war. Als Erinnerungen erweckt werden wollten, als Liebe gespürt werden sollte.

    Da waren schlagende Herzen, lachende Münder und funkelnde Augen.

    Da war Glück. Reines Glück. So oft.

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