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    EB Treffen

    So sehr man auch von Menschen umgeben ist, die einen lieben und unterstützen – es ist immer wieder Balsam für die Seele, Freunde zu treffen, die auch von EB betroffen sind. Wenn es dann noch Menschen sind, mit denen man sich gut versteht, ist es perfekt. Es ist ein bisschen, als würde man Zuhause ankommen. Und weil dieses Zusammentreffen so wichtig ist, hat unser Engel Michael, der uns immer mit Verband versorgt und sich bestens um seine Schmetterlingskinder kümmert, zum wiederholten Male ein Treffen für uns organisiert.

    Ein ganzes Wochenende zusammen! Einige sind bereits am Freitag mit ihren Familien oder

    PartnerInnen angereist, meine Eltern und ich am Samstagmorgen. 23 liebe Menschen, darunter 7 Betroffene.

    Zunächst wurden uns am Samstag von zwei Firmen neue Verbandsmaterialien gezeigt. Uns wurde viel erklärt, wir durften anfassen, Fragen stellen und zum Testen mit nach Hause nehmen. Wir haben tolle Menschen kennengelernt, die sich nicht nur für EB-Betroffene, sondern auch viele andere Menschen mit Verbandsbedarf einsetzen und ihnen das Leben ein Stück leichter machen.

    Wir waren essen, haben viel gelacht, uns ausgetauscht und sind dann alle zusammen in den Wildpark/Märchenwald/Mini-Freizeitpark gefahren. Unter uns waren drei, die mit dem Rollstuhl unterwegs waren (zwei Jungs und ich) und teilweise war es wegen der vielen Steigungen und des Kiesbodens echt schwierig, voranzukommen. Aber das ist das Gute am EB-Treffen. Die Menschen um einen herum kennen das und helfen, ohne fragen zu müssen. Gab es Treppen, haben zwei Menschen

    den Rollstuhl getragen, einer hat beim Laufen unterstützt. Es war alles kein Problem. Neben süßen Tieren und kleinen Märchenhäusern gab es auch Fahrgeschäfte. Fast alle sind mit der Hochseilbahn gefahren – auch ich. Ich hab mich reingesetzt und mich so, so frei gefühlt.

    Losgelöst, für einen kurzen Augenblick. Als ich in der Luft war, so hoch und alles sehen konnte – Bäume, Hügel und den Boden – und als ich die frische Luft atmen konnte, da ging es mir gut und ich hab geschrien, alles rausgelassen. Es gab ein riesen Trampolin, Schaukeln, Rutschen. Es war für fast jeden etwas dabei – und selbst wenn nicht: Das Zusehen war genauso schön und lustig.

    Am Abend waren wir zunächst Essen. Die, die konnten und wollten, waren danach schwimmen, denn das Schwimmbad wurde für eine bestimmte Zeit extra für uns reserviert.

    Ich habe in der Zwischenzeit Verband gemacht und mich umgezogen, denn wir wollten noch weiter. Als wir (also vier andere in meiner Altersgruppe und ich) dann alle bereit waren, sind wir losgegangen/losgerollt.

    Wir wollten etwas trinken gehen. Eine Kleinstadt voller JunggesellInnenabschiede und Partys, voller lieber Menschen und guter Laune. Nach kurzer Zeit haben wir unsere Favoritenlocation gefunden. Leider führten aber viele Stufen zum Eingang und wir hätten die Rollstühle nicht unten stehen lassen können. Nebenan war eine Disco, vor der ein Mädchen wartete. Sie sah scheinbar unsere Ratlosigkeit und bat direkt Hilfe an. „Soll ich nach einem Seiteneingang fragen?“ Wir konnten gar nicht so schnell schauen, da war sie verschwunden und kam mit Securitymännern der Disco zurück. „Wir könnten euch hochtragen, wenn ihr dahin wollt!“ Ich war sprachlos über so viel Hilfsbereitschaft. Über Hilfsbereitschaft, die so selbstverständlich erschien. Einer von uns hatte aber doch noch einen Seiteneingang gefunden, bei dem es nur eine Stufe gab. Also nahmen wir den, sind rein und konnten gar nicht glauben, wen wir da sahen: unsere Eltern.

    Wir mussten erstmal lachen. Eine große Gruppe von jungen Frauen, die entweder einen Geburtstag, einen Junggesellinnenabschied oder einfach das Leben feierten, sah uns mit den zwei Rollstühlen und setzten sich ohne zu fragen mit einem fröhlichen Lächeln einen Tisch weiter, damit wir mehr Platz hatten. Wir saßen da stundenlang, haben getrunken, gelacht, gesungen und geredet – einen Teil des Abends mit müder werdenden Eltern, einen Teil ohne, bis wir selbst zu müde wurden und zurückgegangen sind.

    Am nächsten Morgen haben wir ein letztes Mal gemeinsam gefrühstückt, viel geredet und gelacht. Auf dem Parkplatz fand ein Rollstuhlrennen statt, mein Rollstuhl hat teilgenommen, aber ohne mich. Und mein Rollstuhl hat verloren, auch ohne mich, im Herzen aber mit einem traurigen Ich.

    Und so saßen und standen wir da, mitten auf einem großen Parkplatz, haben noch mehr geredet und noch mehr gelacht, haben Gruppenfotos und Abschiedsfotos gemacht, haben Abschied genommen und uns umarmt und uns versprochen, uns schnell wiederzusehen.

    Es war wunderschön.

    So sehr man also von Menschen umgeben ist, die einen lieben und unterstützen – es ist immer wieder Balsam für die Seele, Freunde zu treffen, die auch von EB betroffen sind. Wenn es dann noch Menschen sind, mit denen man sich gut versteht, ist es perfekt. Und es war ein bisschen, als wäre man Zuhause angekommen.

    Mehr Bilder gibt es in der Galerie.

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