Inklusion an Schulen
Eine stärkere Inklusion würde nicht behinderte Schüler in ihrem Lernerfolg hemmen – das meinte nicht nur Frauke Petry, sondern auch eine Mitschülerin von mir während einer Diskussion im Pädagogikunterricht. Pädagogik.
Nicht nur in den Nachrichten kommt das Thema immer wieder auf, sondern auch in privaten Diskussionen. Inwiefern ist Inklusion an Schulen gut, was hat es für Nachteile?
Ich habe dazu eine sehr klare Meinung. Ich bin über Sätze wie den von Frauke Petry oder meiner Klassenkameradin erschüttert und kann sie überhaupt nicht nachvollziehen.
Natürlich gibt es Einschränkungen, bei denen es für das behinderte Kind nicht sinnvoll ist, auf eine Regelschule zu gehen. Schule soll schließlich möglich sein und Spaß machen, nicht überfordern und anstrengen. Deshalb finde ich es unglaublich schön, dass es Förderschulen gibt und das ist auch wichtig.
Aber es ist auch wichtig, richtig und möglich, dass auch behinderte Kinder auf normale Schulen gehen. Wenn Menschen sagen, dass es schwierig ist, hat das einen Grund: Die Gesellschaft ist nicht darauf vorbereitet. Politiker verdienen so unglaublich viel, aber für Inklusion und andere wichtige Themen soll kein Geld da sein? Warum ist es denn so schwierig, Kinder auf normale Schulen gehen zu lassen? Weil weder Lehrer noch Mitschüler darauf vorbereitet werden. Sie sind überfordert. Das soll doch aber nicht auf dem Rücken Behinderter ausgetragen werden, die unterfordert werden und deren weiterer Lebensweg dadurch aufs Minimalistische beschränkt wird.
Und wenn ich dann höre, dass behinderte Kinder dafür sorgen sollen, dass nicht-behinderte beim Lernen gestört werden, kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Das Leben besteht aus einem Nehmen und Geben, einem wechselseitigen Prozess. Ich sehe es nur als Bereicherung an – sowohl für Behinderte, als auch für Nicht-Behinderte. Warum werden die Menschen denn in Schubladen gesteckt und warum wird damit ausgedrückt, dass manche besser sind als andere?
Ich möchte mir gar nicht ausmalen, wie traurig ich darüber wäre, unterfordert zu sein.
Ich glaube aber, dass leider noch viel Förderungs- und Aufklärungsbedarf besteht. Sogar im Jahr 2018 noch.