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    Gewünschte Wohnform

    Wenn ich mich umschaue, stelle ich fest, wie viele verschiedene Wohnformen es eigentlich gibt. Die meisten meiner Freunde wohnen in WGs oder im Studentenwohnheim. Aber viele leben auch bei ihrem Partner oder in einer eigenen Wohnung. Nur wenige wohnen Zuhause bei ihren Eltern.

    Ich stelle mir in letzter Zeit häufig vor, wie es irgendwann mal bei mir wird. Ich möchte noch nicht ausziehen, um Gottes Willen. Ich liebe es Zuhause. Man hat immer jemanden um sich herum, gutes Essen, zahlt keine Miete. Zuhause ist einfach etwas Besonderes, man fühlt sich wohl.

    Und trotzdem wird irgendwann der Zeitpunkt kommen, an dem auch ich – wie jeder andere auch – das Bedürfnis haben wird, alleine zu wohnen. Aber was mache ich dann und vor allem wie mache ich es dann? Was kann ich mir vorstellen und was sind meine Ziele?

    Denkt man an Menschen mit starken Behinderungen, kommt einem sehr oft auch der Gedanke an ein betreutes Wohnen für Behinderte. Sicher eine schöne Möglichkeit, ich finde es cool, dass es sowas gibt und ich bin mir sicher, dass es für Einige genau das Richtige ist. Dass sich die Menschen da wohlfühlen können und glücklich sind darüber, dass sie dort leben können.

    Für mich wäre das überhaupt nichts. Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, meinen Tag nach einer Einrichtung zu gestalten, zu bestimmten Zeiten mit allen zu frühstücken, sich vielleicht ein Zimmer mit jemandem zu teilen oder dauernd so viele Leute um sich herum zu haben, die auf einen „aufpassen“. Ich kann mich auch irren, aber bei dem Gedanken daran, dass ich da wohnen würde, bekomme ich tatsächlich Beklemmungen. Ich würde mich eingeschränkt fühlen, nicht wie in einem Zuhause, das man sich nach eigenen Wünschen gestalten kann. Ich würde vermutlich die ganze Zeit darauf warten, nach Hause zu können. Damit möchte ich Einrichtungen dieser Art keineswegs verurteilen. Es gibt einfach unterschiedliche Charaktere, Bedürfnisse und Vorstellungen – ich gehöre nicht zu den Menschen, die sich da wohl fühlen könnten.

    Was ich mir viel eher vorstellen könnte, wäre später entweder eine WG oder eine kleine Wohnung für mich alleine. Irgendwie finde ich, jeder sollte mal alleine gelebt haben – ohne Partner oder Freunde, weil es irgendwie ein Freiheitsgefühl ist und man auch ein Stück weit sich selbst finden kann. Eine Sache ist aber nicht abzustreiten: Ich bin immer auf Hilfe angewiesen. Egal, ob in einer WG, bei meinen Eltern oder „alleine“.

    Für mich wäre tatsächlich die beste Lösung, dass ich eine 24-Stunden Assistentin (oder vielleicht 18 Stunden oder so) hätte. Das heißt, dass sich zum Beispiel 2-3 Assistenten abwechseln und dass das auch routiert, denn wenn zum Beispiel eine Assistentin nur Spätschicht macht, hätte sie irgendwie nicht die Möglichkeit, ihr eigenes Privatleben zu gestalten.

    So hätte ich die nötige Hilfe, die ich im Alltag brauche und wäre trotzdem „unabhängig“ (soweit es eben geht). Trotzdem steht für mich aber fest, dass ich auch so selbstständig wie möglich sein möchte. Dass ich aber immer auf Hilfe angewiesen sein werde, ist aber normal und das akzeptiere ich auch.

    Innerlich habe ich mir also schon Gedanken zu dem Thema gemacht. Es ist noch weit entfernt, aber irgendwann steht jeder an dem Punkt und darauf muss man vorbereitet sein. Man sollte wissen, was man sich vorstellen kann und was man gar nicht möchte. Und das ist wichtig! Denn es ist Teil der Lebensgestaltung.

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