Vergleiche

„Die ist schöner als ich“, „Der ist schlauer als ich“, „Sie ist gesund, ich nicht“, „Er verdient mehr Geld als ich“. Wo man hinhört: Der Mensch hat den Drang, sich zu vergleichen. Auch ich, aber wenn ich darüber nachdenke, stelle ich mir die Frage: Warum ist das so?

Ist es einfach die Natur des Menschen? Ist es die Gesellschaft? Schließlich gibt es bestimmt „Ideale“, die seltsamer Weise gelten. Oder liegt es daran, dass Menschen oft zu selbstkritisch sind und nicht genug Selbstbewusstsein haben?

Was auch immer der Grund ist: Es ist eigentlich vollkommener Unsinn. Es bringt doch nichts, sich schlechter zu reden, als man ist oder sich überlegener zu fühlen. Schönheit liegt im Auge des Betrachters, Intelligenz hat mehrere Ebenen, auf denen sie ausgebildet sein kann, Charaktereigenschaften können viele Gesichter haben und jeder setzt seine Priorität woanders. Der eine mag das, der andere kann dies, so ist das eben.

Und es wäre doch langweilig, wenn die Welt nicht so vielfältig wäre. Es gäbe für die vielfältigen Probleme keine Lösungen mehr, weil alle Menschen auf das Gleiche spezialisiert sind und nur das Eine können. Es gäbe nur noch ein bestimmtes Aussehen, wenn nur ein Ideal gilt und alle sich daran halten würden.

Jeder ist doch gut so, wie er ist. Hat seine eigenen Stärken, kann seine Individualität ausleben und ist auf seine Weise schön. Nicht jeder mag einen und das ist auch gut so. Man selbst mag ja auch nicht jeden.

Auch kranke Menschen haben etwas, dass sie gut können, was sie außergewöhnlich macht und liebenswert. Manchmal fällt es einem schwer, zu sehen, wie stark man trotz Krankheit ist oder was man trotzdem kann. Aber so geht es natürlich nicht nur Kranken. Es geht allen manchmal so. Das ist auch ok, aber verschwendet eure Energie nicht dafür und denkt nicht dauernd darüber nach, worin ihr schlecht seid oder was ihr an euch nicht mögt.

Feiert euch für eure Stärken, eure Individualität und für das, was ihr seid. Und vergleicht euch nicht dauernd. Es macht einen nur kaputt.